Die metachromatische Leukodystrophie (MLD) ist eine lysosomale Speicherkrankheit, die durch fortschreitende Neurodegeneration aufgrund eines Mangels des Enzyms Arylsulfatase-A (ARSA) gekennzeichnet ist. Dieser Mangel führt zu einer Akkumulation von toxischen Sulfatiden, vor allem im Nervensystem.

Im Zeitraum von Oktober 2021 bis Juli 2023 haben wir im Rahmen einer prospektiven Studie im Neugeborenenscreening-Labor in Hannover (Deutschland) und in der Universitätskinderklinik Tübingen (Deutschland) ein Neugeborenenscreening auf MLD bei über 100.000 Neugeborenen durchgeführt.

Ein dreistufiger Algorithmus wurde zur Bestimmung der C16:0- und C16:1OH-Sulfatide verwendet, gefolgt von einer Enzymanalyse der Arylsulfatase-A (ARSA)-Aktivität für Proben mit erhöhten Sulfatiden in der zweiten Stufe. Als dritte Stufe wurde ein Gentest bei Proben mit reduzierter Enzymaktivität durchgeführt.

Die Tests der zweiten und dritten Stufe zeigten bei jedem von drei Neugeborenen eine erniedrigte ARSA-Aktivität und zwei pathogene ARSA-Varianten (mit mutmaßlich zusammengesetzter Heterozygotie).

Zwei der Säuglinge mit prognostizierter early-onset MLD wurden im Alter von 12 Monaten mit arsa-cel behandelt. Zum Zeitpunkt des Berichts hatten die im Neugeborenenscreening identifizierten Kinder alle altersentsprechenden Entwicklungsmeilensteine erreicht.

Diese Studie unterstreicht die Durchführbarkeit und Notwendigkeit der Implementierung eines dreistufigen Hochdurchsatz-Screening-Algorithmus für Neugeborene zur Erkennung von MLD.

Lesen Sie die vollständige Publikation hier: New England Journal of Medicine.